Otto Ströbel und Max Stubbe erfolgreich bei Ironman 70.3 WM in St. George Am 28.-29.10.2022 war es wieder soweit, die Weltbesten Triathleten , die sich weltweit einen Slot
auf einer Ironman-Veranstaltung erkämpft hatten, starteten bei der Ironman WM 70.3 über die Halbdistanz. Das bedeutet 1,9 km schwimmen, 90 km Rad und zum Schluß ein Halbmarathon über 21,1 km laufen….und alles möglichst schnell. Otto Ströbel und Max Stubbe konnten sich beide für dieses Event qualifizieren, Otto im Kraichgau und Max in Luxemburg. Und so machten sich beide mit Anhang am 20.11. auf zum Sprung über den großen Teich. St. George liegt ca. 90 min östlich von Las Vegas auf ca 1000 HM und war schon im Frühjahr Austragungsort für die Ironman WM über die Langdistanz, die normalerweise immer auf Hawai usgetragen wird. Die frühe Anreise war von Vorteil, zum einen wegen der Zeitverschiebung, zum anderen wegen des plötzlichen Wetterumschwungs mit enormen Temperaturabfall. Waren es bei der Anreise noch knapp 30 C°, so viel das Thermometer innerhalb kürzester Zeit um gut 20 C°, sodass man morgens schon mal Eis kratzen musste.
Zum Glück hielt aber das sonnige Wetter an, sodass man nebenbei auch noch einige der Nationalparks in der „Nähe“ besuchen konnte. Aber von Tag zu Tag stieg die Anspannung und als Angehöriger und Supporter spürt man das es Zeit wird, dass diese Anspannung sich endlich beim Saisonhöhepunkt im Wettkampf, wo man so lange drauf hin trainiert und gefiebert hat, entlädt. Ab Mittwochs konnten die Startunterlagen abgeholt werden, im Ort selbst wurden Absperrungen, Zielbereich und Wechselzonen aufgebaut und man konnte die wachsende Spannung spüren. Vorweg, die Veranstaltung war top organisiert und logistisch durchdacht. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl, bei den Frauen gemeldete 2224 Starterinnen und bei den Männern 4341, starteten die Frauen schon Freitags und man konnte sich für den darauffolgenden Tag schon mal bestens einstimmen und zuschauen, was einen am nächsten Tag erwarten würde…
Die Nacht für beide war kurz und endete gegen 04:30. Entweder man nahm einen der gelben Schulbusse die als Shuttle eingesetzt wurden, oder man fand sich direkt beim Schwimmstart am Sand Hollow Reservoir ein. Der Morgen war sehr kühl und nicht wenige hatten die Tage zuvor vorgesorgt und sich noch warme Kleidung in Form eines Halloweenkostüms zugelegt. Gestartet wurde in Wellen gegliedert nach Altersklasse alle 10 min, Max in der 10. und Otto in der 11. War es beim Start der Profis noch dunkel und nur zögerlich zeigte sich des erste Morgenrot, so waren die Lichtverhältnisse beim Start der Beiden doch schon wesentlich besser, was auch der Stimmung zugute kam.
Um 09:00 ging dann Max Welle an die Startlinie und alle 15 Sekunden wurden 10 Starter ins Wasser gelassen. Aufgrund der Zeitverschiebung, Deutschland war 8 Std vor, fieberten auch viele Zuhause aus den Heimatvereinen der Beiden, der Lauftreff des SV Weitersburg und des TV Urbar 1889 e.V., sowie der DLRG Vallendar, mit. Die meisten werden froh gewesen sein, endlich ins Wasser zu können, hatte dieses doch wenigstens 17 C°….. Otto ging dann mit der letzten Welle 10 min. später ins Wasser und beide schwammen fast synchron. Otto kam 29:17 min aus dem Wasser und Max nach 29:20 min. Ab ging’s auf atemberaubende 90 km durch eine abwechslungsreiche Landschaft, über den Red Hill Highway zum Snowcanyon. In Las Vegas haben wir Ihn vermisst, kein Wunder, hier stand er am Strassenrand…, Elvis Presley und feuerte die Teilnehmer an rauf zum Pass. Oben angekommen, stürzten sich die Teilnehmer wieder runter Richtung St. George und Wechselzone. Auch wenn die Radstrecke mit knapp 1000 HM schon sehr selektiv war, so fuhren Otto und Max auch hier wieder nahezu identische Zeiten. Die Diagonal Street runter, durch 2 letzte Kreisverkehre und ab in die letzte Wechselzone, die Otto nach 2:23,40 Std und Max nach 2:22,10 Std erreichte. Helfer nehmen die Räder entgegen, schnell den Beutel zwischen fast 4000 anderen finden, Laufschuhe an und wieder raus auf die Laufstrecke und den letzten Abschnitt der WM. Direkt hinter der Wechselzone geht es fast 5 km hoch, die Laufstrecke hat auch knackige 230 HM, raus aus dem Zentrum von St. George und über das satte Grün des Golfplatzes…, ein krasser Gegensatz zur Radstrecke durch Red Rocks. Dann geht’s wieder runter Richtung City und Wendepunkt im Vernon Worthen Park. Ottos Frau und Max Familie stehen am Rand, machen Bilder ,
feuern beide an und jubeln jedem Teilnehmer zu, denen man die Anstrengungen mittlerweile ansehen kann. Und das liegt nicht nur an rennsteigenden Temperaturen….. Es geht in die 2. Runde, sich noch einmal von der Familie anfeuern lassen, das nächste mal wird man sich an der Ziellinie sehen. Beide sind super unterwegs und mit dem Ziel vor Augen, „fliegen“ beide die letzten Kilometer dem Ziel entgegen.
Dann kommt der Zielkanal in Sicht und beide lassen Ihren Gefühlen freien Lauf, genießen die letzten Meter und das Bad in der Menge, klatschen die entgegengestreckten Hände ab. Dann ist es geschafft, das Ziel bei der Ironman WM 70.3 in St. George erreicht.
Jeder für sich reißt die Arme hoch und genießt den kurzen Moment im Zielbogen.
Max erreicht in 4.28,27 Std das Ziel, was gesamt den 315. Platz bedeutet, Otto kommt kurz darauf in 4:39,15 Std rein und erreicht gesamt den 611. Platz. Was für eine grandiose Leistung, vor allem wenn man bedenkt, daß beide keine Profis sind, sondern Ihr Training in der Freizeit neben Ihrem Beruf und mit viel Unterstützung Ihrer Familien betreiben (können)…!!
Die nächsten Ziele für 2023 haben beide auch schon wieder vor Augen. Otto will vielleicht nochmal die Quali für Hawaii, wie schon 2019, in Angriff nehmen. Und Max hat sich vor 5 Wochen schon wieder die Quali für die nächste Ironman WM 70.3 2023 in Lahti / Finnland gesichert.
Glückwunsch zu dieser grandiosen Leistung vom Lauftreff SV Weitersburg und TV Urbar 1889 e.V., sowie der DLRG Vallendar.
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